Knie

Wie entstehen Schmerzen im Knie?

Man unterscheidet Schmerzen des Knieinnenraumes und Schmerzen, die von den äußeren umgebenden Strukturen ausgehen.

Häufig führen Schleimbeutelentzündungen, z.B. nach längerer kniender Tätigkeit, zu Beschwerden und zum Weg zum Arzt. Nur in chronischen Fällen und/oder infektiöser Komplikation muss chirurgisch vorgegangen werden. In allen übrigen Fällen reicht eine vorübergehende Ruhigstellung und entzündungshemmende Therapie aus.

Schmerzhafte Schäden des Kniebinnenraumes müssen konsequent im Hinblick auf Knorpelschäden, Meniskus- oder Bandverletzungen abgeklärt werden.

Entzündungen können erfolgreich mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden, die oft direkt in das Gelenk gegeben werden müssen.

Erfolgreich ist auch die Hyaluronsäure-Therapie am Kniegelenk mittel Gelenkspritzen; man erwartet hier eine Stabilisierung des geschwächten Knorpels.

Einen großen Raum nehmen die arthroskopischen minimalinvasiven Kniegelenksoperationen ein. Hier kann ein Meniskusschaden, ein Knorpeldefekt oder eine Bandverletzung nach einem Unfall angegangen werden.

Wenn die Beschwerden auf eine X- oder O-Bein Fehlstellung zurückzuführen sind, kommen Achskorrekturoperationen in Frage. Daneben existieren zahlreiche plastisch-rekonstruktive Maßnahmen, z.B. zur Verbesserung der Laufrichtung der Kniescheibe.

Schließlich muss in allen Fällen eines fortgeschrittenen Gelenkverschleißes eine Gelenkersatzoperation diskutiert werden. Hier bietet sich die seit Jahrzehnten erfolgreiche Schlittenprothesenversorgung an.

Eine typische Gelenkersatzoperation mit Einbau eines künstlichen Kniegelenkes dauert in der Regel etwa 60 Minuten.

Korrekturoperationen können bis zu 3 Stunden Zeit in Anspruch nehmen.

Kleinere Maßnahme wie eine Schenkelhalsplastik sind in etwa 45 Minuten zu absolvieren.

Zur Diagnosestellung reichen in der Regel eine körperliche fachärztliche Untersuchung und eine Röntgenaufnahme aus. Nur in speziellen Fällen muss eine kernspintomografische Untersuchung erfolgen.

Hausärztlich wird routinemäßig vor einem Eingriff eine allgemeine Untersuchung zur Klärung der Narkose- und OP-Fähigkeit vorgenommen. Blutlaboruntersuchungen und z.B. ein EKG runden den Check ab.

Für eine Knie-OP sind je nach körperlicher Verfassung 5-8 Tage stationärer Aufenthalt anzusetzen. Dann sollte sich eine etwa 3-wöchige REHA (ambulant oder stationär) anschließen.

Bis zur Wundheilung nach 10-12 Tagen dürfen Sie nicht baden und nur mit sorgfältigster Abdeckung des Wundbereiches duschen. Nach einer Knie-OP ist die Vermeidung endgradiger Beuge- und Rotationsbewegungen für das erste halbe Jahr nach der OP wichtig. Die Vollbelastung ist üblicherweise nach der REHA möglich. Ebenso ist zu diesem Zeitpunkt Autofahren und das Führen des Haushaltes sowie eine noch nicht zu belastende Berufstätigkeit erlaubt. Regelmäßige Kontrolltermine beim Operateur sind nach Abschluss der REHA, nach einem halben Jahr und nach 1 Jahr, schließlich in 2-Jährigem Abstand geplant.