Sprunggelenk

Wie entstehen Schmerzen in der Sprunggelenksregion?

Sprunggelenksschmerzen sind Ausdruck von Instabilität der Knöchelgabel z.B. nach Kapsel-/Bandverletzungen oder Folgen von knöchernen Gelenkschäden nach Unfällen. Aber auch ohne erkennbare Einwirkung von außen entwickeln sich Leiden durch Verscheiß, wie eine Sprunggelenksarthrose. Schließlich führen anlagebedingte Fehlformen des Fußes im Laufe des Lebens zu Schmerzen.

Das Sprunggelenk kann durch Bandagen wie z.B. eine Knöchelstütze entlastet werden. Damit kann auch ein geschädigter Bandapparat geschützt werden. Kapsel-Bandverletzungen des Sprunggelenkes müssen heutzutage kaum noch operiert werden.
Spezielle Schuhzurichtungen wie eine Abrollhilfe an der Sohle können eine eingeschränkte Beweglichkeit des Sprunggelenkes z.T. kompensieren.
Schuheinlage ist in der Lage, das Fußlängs- oder Quergewölbe zu stützen.
Neben allgemeinen entzündungshemmenden Medikamenten kommt am Sprunggelenk auch die Injektion von Hyaluronsäure in das Gelenk infrage.
Schließlich kann eine gestörte Gelenkfunktion durch krankengymnastische Maßnahmen verbessert werden.

Neben dem Knie-und Schultergelenk wird das Sprunggelenk routinemäßig endoskopisch (arthroskopisch) behandelt. Im Rahmen eines solchen Eingriffes kann z.B. die entzündete Gelenkschleimhaut entfernt werden, Knorpel geglättet werden und z.B. störende Knorpel-/Knochenfragmente entfernt werden.
Alternativ können diese OP-Schritte auch offen durchgeführt werden.
Fehlstellungen der Unterschenkelachse z.B. als Unfallfolge mit entsprechender schmerzhafter Fehlbelastung des Sprunggelenkes können durch eine knöcherne Achskorrektur behandelt werden. Fersenbeinverschiebeosteotomien haben sich etabliert, um den schmerzhaften Knick-Senkfuß mit Fehlbelastung im Sprunggelenk anzugehen.
Instabilitäten des Kapsel-Bandapparates werden durch Sehnenverlagerungen rekonstruiert.
Sehr fortgeschrittene Arthrosen des Sprunggelenkes werden entweder mit einer operativen Versteifung oder dem Einsatz eines Kunstgelenkes therapiert.

Endoskopische Eingriffe am Sprunggelenk sind in der Regel in weniger als 60 Minuten zu absolvieren.
Versteifungsoperationen am Sprunggelenk bedürfen eines Zeitaufwandes von 1,5 – 2 Stunden.
Ähnlich verhält es sich mit dem Gelenkersatz.
Achskorrekturen sind ebenfalls aufwändig und verlangen eine längere OP-Zeit.

Zur Diagnosestellung reichen in der Regel eine körperliche fachärztliche Untersuchung und eine Röntgenaufnahme aus. Nur in speziellen Fällen muss eine kernspintomografische Untersuchung erfolgen.
Hausärztlich wird routinemäßig vor einem Eingriff eine allgemeine Untersuchung zur Klärung der Narkose- und OP-Fähigkeit vorgenommen. Blutlaboruntersuchungen und z.B. ein EKG runden den Check ab.

Endoskopische Eingriffe sind oft ambulant möglich. Größere Operationen wie Versteifungen, Achskorrektur und Gelenkersatz führen in der Regel zu stärkeren Schwellungen des betroffenen Sprunggelenkes und sollten stationär mit Hochlagerung und Stabilisierung in der Schiene behandelt werden. Der Krankenhausaufenthalt beträgt dann etwa 1 Woche.

Nach Gelenkspiegelungen und kleineren offenen Eingriffen kann nach wenigen Tagen üblicherweise die Belastung wieder aufgenommen werden. Wichtig ist in jedem Fall die konsequente Krankengymnastik um die Gelenkfunktion wiederherzustellen.
Stabilisierende Eingriffe am Bandapparat erfordern bis zur Heilung der betroffenen Strukturen eine Ruhigstellung in der Regel von etwa 6 Wochen.
Versteifungen müssen noch länger (ca. 10-12 Wochen) bis zur knöchernen Heilung ruhiggestellt werden.
Jedoch muss in diesen Fällen nicht für die gesamte Zeitdauer ein Gips getragen werden, sondern in der Spätphase der Nachbehandlung kann auf einen Therapiestiefel (Vakuped) übergegangen werden.